Die Zeit verging wie im Fluge und es ist nun schon wieder 14 Tage nach Pfingsten, wo das traditionelle Reinsberger Vogelschießen wieder stattfand. Der Wettergott hatte das Wochenende mit bescheidenen Wetter angekündigt, aber das sollte niemanden in den Vorbereitungen und in der Durchführung abhalten. Die Ehrenpforte war gebunden, das Dörfliche Gemeinschaftszentrum (DGZ) hergerichtet und der Schießplatz war ebenfalls vorbereitet. So wurde das Fest am Freitagabend eröffnet und es startete mit der Kinder-Schatzsuche am DGZ. Hier hatten sich die Hortnerinnen eine besondere Challenge ausgedacht und die Teilnahme der Kinder war trotz den Wetterprognosen mit 40 Kindern sehr, sehr gut. Jeder konnte nach den erfolgreich gemeisterten Aufgaben sich in der Schatztruhe bedienen und die Belohnung abholen. Wir als Verein sagen hier noch mal danke an die Hortnerinnen der Grundschule Neukirchen sowie deren Helfer/-innen für die Ausgestaltung des Nachmittags. Im Anschluss hat der Bürgermeister mit dem Traditionellen Bieranstich auch von seiner Seite her das Fest eröffnet. So begann ein entspannter und geselliger Abend, zu dem auch die Gäste aus Damgarten hinzukamen. Im Verlaufe der Eröffnung wurde die Stimmung durch „Bacchus, den Götterboten des Weines“ und den „Leihbischhof Fiedler“ hochgehalten, sodass der Abend harmonisch ausklingen konnte. Die Königsabholung war in diesem Jahr besonders, denn es ging über die Gemeindegrenzen hinaus in die Gemeinde Klipphausen. Alle Schützen und die Seifersdorfer Blasmusikanten starteten um 8 Uhr mit dem Bus, um die Königsabholung in Lotzen beim amtierenden Schützenkönig Peter Hentschel durchführen zu können. Nach einem kurzen Marsch auf der engen Straße konnte die Ehrenpforte am Grundstück aufgestellt werden. Es war schon ein riesiges Ereignis, was dieses kleine Dorf erleben durfte und auch einige Nachbarn und Anwohner neugierig gemacht hatten. Nach den begrüßenden Worten durch den Hauptmann und die zahlreichen Gratulanten lud der König alle Gäste zu sich auf das Grundstück ein, um einen gemütlichen Vormittag zu erleben. Trotz der bescheidenen Wetterprognosen blieb es trocken und das Wetter spielte vorzüglich mit. Gegen Mittag traten alle die Rückreise nach Reinsberg an und die Schützen mit der Kapelle marschierten vom Städtchen in das DGZ zum Königsessen ein. Am Nachmittag begann dann das Junioren-Vogelschießen, um auch hier einen neuen Schützenkönig zu ermitteln. Leider hielt hier das Wetter nicht ganz durch, sodass der Spielmannszug Nossen nicht draußen, sondern im DGZ aufspielen musste. Die Gäste haben es genossen und die Junioren schossen wie die Weltmister. Das nasse Wetter machte es dennoch etwas schwierig und der Vogel wehrte sich doch ein wenig. Viele gute Schüsse waren dabei und den finalen Schuss setzte Hannes Heyne. Er hatte ihn bezwungen und ließ ihn nach unten stürzen. Der Jubel war groß, die Freude deutlich zu spüren, dass auch ein neuer Juniorenschützenkönig die Tradition in das nächste Jahr weitertragen wird. Nach der Siegerehrung der jungen Schützen konnte es zum Schützenball übergehen. Die Livekapelle nahm Aufstellung und so konnte dieser mit dem Tanz des Königspaares eröffnet werden. Ein kleines Märchenshowprogramm aus den eigenen Reihen sorgte für Abwechslung und lachende Gesichter. Mit viel Tanz und Spaß klang der Abend aus. Der Sonntag sollte dann nicht weniger spektakulär verlaufen, aber dazu gleich mehr. Das Wetter lies es zu, dass der Ausmarsch am Vormittag zum alten Schützenhaus und zur Schützenwiese erfolgen konnte. Nach dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder wurden zudem auch Blumen an der Stele niedergelegt. Im DGZ wieder angekommen, konnte das Schützenfrühstück mit der berühmten Zitronenbowle beginnen. Zu einigen geschichtlichen Informationen wurden auch die Schützen zu ihrer erfolgreichen Teilnahme bzw. die Jubiläen der Schützenkönige durchgeführt. Ein besonderes Jubiläum konnte gefeiert werden, denn Manfred Heyne trägt seit nunmehr 50 Jahren das Amt des Hauptmanns inne, welches er 1974 übernommen hatte. Ein halbes Jahrhundert im Sinne des Vereins ist schon bemerkenswert und wir alle sind ihm dafür sehr dankbar. Die Zeit verging sehr schnell und der Ausmarsch zum Vogelschießen der Männer stand an. Der Beginn dieses wurde durch das Böllerschießen der Privilegierten Schützengesellschaft zu Frauenstein 1598 e.V. begleitet, wo ausgewählte Personen einen Schuss mit der Kanone abgeben konnte. Den ersten Schuss löste der Schützenkönig Peter Hentschel mit weiteren Schüssen unter anderem durch Manfred Heyne, Thomas Aurich, der Feuerwehr und auch des Gastronomen aus. Das Schießen verlief dann ein wenig Zäh, denn der Vogel wollte trotz guter Treffen nicht wirklich seinen Holzfedern oder andere Bestanteile preisgeben, sodass schnell klar war, die stärkste Armbrust im Verein muss zum Einsatz kommen. Auch dem Schießpersonal machte es der Vogel nicht einfach, sicher auch der Wettersituation geschuldet. Somit wurde die Geduld aller auf die Probe gestellt und die Zeit verging Stunde um Stunde. Die Kapelle saß schon auf heißen Kohlen, die Feuerwehr bot schon an, das Flutlicht aufzubauen und dann war es doch soweit. Sven Goldbach trat in den Schießstand und es gelang ihm die zwei letzten entscheidenden Treffer zu platzieren, sodass der Vogel gegen 21 Uhr vom Masten gefallen ist. Der Jubel, die Freude und auch ein wenig Erleichterung entlud sich unter den Schützen und den Gästen. Es wurde ein neuer Schützenkönig gefeiert, der die Tradition ein weiteres Jahr weiterträgt und somit das Schützenfest im nächsten Jahr ausgetragen werden kann. Als letzten Festakt wurde die Eintragung des alten Schützenkönigs noch im Goldenen Heimatbuch der Gemeinde vorgenommen und dem neuen Schützenkönig ehrwürdig gratuliert. Trotz der fortgeschrittenen Zeit klang der Abend unter den Gästen und Schützen gemütlich aus.
Gern möchten wir uns bei allen Unterstützern, Helfern, Sponsoren, der Gemeinde Reinsberg und dem Gastronom Steffen Müller für die Unterstützung zum Fest recht herzlich danken. Des Weiteren bedanken wir uns auch vielmals bei der FFW Reinsberg für die Kinderbetreuung und die Bereitstellung der Spiele trotz der schwierigen Wettersituation.