232 jähriges traditionelles Reinsberger Vogelschießen 2023

Traditionell war es 14 Tage nach Pfingsten wieder soweit und es fand das 232-jährige Reinsberger Vogelschießen statt. Zum Freitagabend wurde der Startschuss gegeben und unser neuer Bürgermeister Markus Buschkühl eröffnete das Fest mit dem Bieranstich im Dörflichen Gemeinschaftszentrum (DGZ). Schon an diesem Abend waren auch mit voller Freude die Gäste aus Damgarten angereist, welche uns schon über viele Jahre begleiten und Reinsberg schon fast als ihre zweite Heimat ansehen. Ausgeklungen ist der Abend bei entspannter Tanzmusik, sodass sich jeder für die Königsabholung vorbereiten konnte. Um 9.30 Uhr schallten 3 Böllerschüsse der Schützengesellschaft zu Frauenstein 1598 e.V. am Grundstück des amtierenden Schützenkönigs Roberto Ertel. Dies war nicht nur eine Ehrdarbietung für ihn, sondern auch für die amtierende Schützenkönigin Juliane Schmieder, was eine gelungene Überraschung für alle war. Im Anschluss hieß Roberto Ertel und seine Familie alle auf seinem Hof herzlich willkommen. Nach reichlichem Essen und Getränken ging es dann zu Fuß wie gewohnt zum DGZ. Traditionell spielten die Seifersdorfer Blasmusikanten auf und der Marsch konnte beginnen. Eine kleine Rast an der ehemaligen Tankstelle war auf Grund des heißen Wetters sehr angebracht und wurde von allen gut aufgenommen, vielen Dank für die Organisation. Um die Mittagszeit saßen dann alle Mitglieder und Gäste an der Tafel zum Königsessen, wobei auch hier die Vorbereitungen zum Junioren-Armbrustschießen im Hintergrund schon liefen. Dieses begann mit dem Aufmarsch der Kinder und des Vereins um 14 Uhr. Die Beteiligung mit 12 jungen Schützen war durchschnittlich und so konnte das Schießen beginnen. Gegen 15 Uhr spielte der Spielmannszug Nossen e.V.  ein sehr gelungenes Platzkonzert auf und unterhielt die anwesenden Gäste. Viele gute Schüsse wurden von den Junioren abgegeben, was den Vogel sehr zu schaffen machte. Letztendlich gelang es Janek Rudolf den letzten entscheidenden Treffer zu platzieren und holte somit den Vogel vom Mast herunter. Die Freude war groß, denn ein neuer Junioren-Schützenkönig war gefunden und Max Kutzsche aus dem Vorjahr wurde abgelöst. Anschließend wurden die anderen Juniorenschützen bei der Siegerehrung nach ihren Leistungen ausgezeichnet. Am Abend stand noch der Schützenball auf dem Plan, welchen die Liveband „Die Strings“ begleitet hatten. Die Stimmung war fantastisch, es wurde getanzt, gefeiert und gelacht. Die Pause der Band überbrückte dann die angereiste Feuerwehrkappelle und hatten durch den Auftritt Roberto Ertel als ehemaligen Wehrleiter etwas aufs Korn genommen. Um so besser war die Stimmung geworden und alle genossen den Abend in vollen Zügen. Der Sonntag begann mit einem Ausmarsch vorbei an der Stele zum alten Schützenplatz, wo den verstorbenen Mitgliedern gedacht wurde. Traditionell gab es zum Schützenfrühstück die Zitronenbowle, gefolgt von Auszeichnungen und geschichtlichen Hintergrundinformationen zu den verschiedenen Themen aus dem Verein. Um das Schützenfest auch im nächsten Jahr fortführen zu können, war gegen 14 Uhr der Ausmarsch angesagt mit anschließender Präsentation der Jubilare auf dem Schützenplatz. Die Eröffnung und den ersten Schuss durfte der noch amtierende Schützenkönig abgeben und somit begann das Schießen der Mitglieder. Der Ansturm auf den Schießstand war sehr hoch, nur manchmal wehrte sich der Vogel ganz gut und ließ sich seine Flügel schlecht abschießen. Ordentlich gerupft war es dann so weit, dass das finale Schießen der Anwärter begann. Letztendlich waren es 3 Schützen, die um die Ehre des neuen Schützenkönigs schießen wollten: Thomas Ertel, Stefan Schulze und Peter Hentschel. Trotz guter Schüsse und reichlicher Treffer klang der Vogel noch recht hart und machte keine Anstalten zu reißen oder locker zu werden. Vorsorglich wurde zwischenzeitlich die stärkste Armbrust schon in den Schießstand geholt, um entsprechend reagieren zu können. Es war ein sehr faires Schießen unter den Anwärtern und Ideen waren gefragt. Treffer an den Beinen, den Flügeln oder dem Rumpf klangen noch sehr fest und hatten vermeintlich keine Reaktion gezeigt. Peter Hentschel versucht sich durch Treffer auf den Schwanz ein besseres Bild des Vogels zu machen, aber die ersten beiden Schüsse gingen leider daneben. Bei einem weiteren Versuch im Schießstand blieb es bei den gleichen Überlegungen und André Keller zog ihm den ersten Schuss auf. Der Schuss löste sich und der Bolzen traf auf der linken Seite unterhalb des Rumpfes den Schwanz, kurze Stille nach dem Anschlag des Bolzens und es war ein Knacken zu vernehmen. Der Vogel klappte vermeintlich wie in Zeitlupe zusammen, öffnete sich noch mal ein wenig und viel zu Boden. Plötzlich füllte sich der Schießstand mit jubelnden Mitgliedern, die sich auf den neuen Schützenkönig stürzten und ihn feierten. Der 200. Schützenkönig in der Vereinsgeschichte des Reinsberger Schützenverein 1791 e.V. war gefunden, Peter Hentschel ist neuer Schützenkönig und führt somit die Tradition des Vereines um ein weiteres Jahr fort. Es stellte sich heraus, dass sich nun André Keller beim neuen Schützenkönig revanchiert hatte. Denn als André Keller Schützenkönig wurde, hatte Peter Henschel seinen finalen Schuss aufgezogen und aufgelegt. Nach den Zahlreichen Gratulationen stand die Eintragung des bisherigen Schützenkönigs noch in das „Goldene Heimatbuch“ der Gemeinde Reinsberg an. Der Bürgermeister trug die Eintragung in diesem vor und Roberto Ertel vollendete den Eintrag mit seiner Unterschrift. Anschließend stießen noch alle Schützen auf den neuen Schützenkönig an und der Abend konnte entspannt ausklingen.

 

Gern möchten wir uns bei allen Unterstützern, Helfern, Sponsoren, der Gemeinde Reinsberg und dem Gastronom Steffen Müller für die Unterstützung zum Fest recht herzlich danken. Des Weiteren bedanken wir uns auch vielmals bei der FFW Reinsberg für die Kinderbetreuung und die Bereitstellung der Spiele.