228-jähriges Reinsberger Vogelschießen

Traditionell 14 Tage nach Pfingsten fand auch dieses Jahr wieder das Vogelschießen des Reinsberger Schützenverein 1791 e.V. statt. Begonnen hat es am Freitag mit der Kinderschatzsuche, woran sich ca. 30 Kinder beteiligten. Trotz der schmelzenden Temperaturen hatten alle Kinder bei den ausgewählten Spielen der Hortnerinnen aus Neukirchen sehr viel Spaß und die Stimmung war riesig. So gab es auch Meisterschützen unter den Kindern, die beim Blechdosenschießen ein gutes Talent erwiesen und somit den 1. Schlüssel der Schatztruhe erspielten. Zum Schluss haben Sie den 2. Schlüssel und die Truhe beim Schützenkönig ergattern können, wo sich jeder seine Belohnung heraussuchen konnte. Währenddessen begann schon die Abendfeier mit dem Posaunenchor aus Reinsberg. Bei dieser gemütlichen Runde lauschten die Gäste den Stücken des Chors, den geschichtlichen Ausführungen zum Reinsberger Schützenverein und den Ausführungen der Pfarrerin zu den Bauernkriegen in der Region. Mit dem Bieranstich war dann die Eröffnung des Schützenfestes noch besiegelt wurden und der Abend klang aus.

Am Samstag Früh galt es den amtierenden Schützenkönig Bernd Hubricht zu Hause in Dittmannsdorf abzuholen. Die Ehrenpforte war fertig gebunden und konnte somit in der Hofauffahrt errichtet werden. Nach einigen anerkennenden Worten des Schützenhauptmannes, lud der Schützenkönig auf seinen Hof ein, was alle Gratulanten gerne annahmen. Nach reichlicher Stärkung marschierten alle mit den Seifersdorfer Blasmusikanten in Richtung Reinsberg, um dass traditionelle Vogelschießen auf dem Schießplatz fort zu führen. Im frühen Nachmittag eröffnete Bernd Hubricht mit seinen ersten 2 Schüssen das Vogelschießen, welchen sich die Gäste aus Dammgarten und die neuen Mitglieder anschlossen. 15.15 Uhr marschierten die Juniorenschützen mit den Rossweinern Spielleuten auf, um sich der Herausforderung zu stellen, einen neuen Schützenkönig zu finden. 21 Kinder versuchten ihr Glück, möglichst viele Vogelteile zu ergattern und auch den finalen Schuss des Schützenkönigs zu erreichen. Es war ein fairer Kampf unter den Schützen und den letzten erfolgreichen Schuss landete Hendrik Ilgen, welchen ihm die Ehre des Schützenkönigs einbrachte. Er war selbst das erste Mal beim Juniorenschießen mit dabei und hatte gleich eine Punktlandung erzielt. Nicht zu vergessen sind der 2. Und 3. Platz, welche mit ihren erreichten Punkten ihre Schusskunst unter Beweis stellten. So gelang Eric Ertel mit seinen 47 Punkten den 2. Platz und Hans Frohs mit 36 Punkten den 3. Platz. Nach den Ehrungen aller kleinen Schützen konnte dann der Schützenball pünktlich beginnen. Hier begleiteten uns musikalisch „Die Strings“ mit ihren Liedern, sowie die Showeinlagen von Roberto Ertel, Ulli Hänig und deren Unterstützern. Eine perfekte Mischung aus Tanz und Komik, was den Abend sehr kurzweilig gestaltete.

Am Sonntag begonnen wir mit dem Ausmarsch zum alten Schießplatz, um an die ehemaligen Mitglieder an der Gedenktafel zu erinnern. Im Anschluss marschierten wir zum Schützenfrühstück mit der traditionellen Schützenbowle ins Dörflichen Gemeinschaftszentrum ein. Dabei wurden die Ehrungen der Jubelkönige durchgeführt und weitere Auszeichnungen verliehen. Des Weiteren bereicherte ein Vortrag von einem Mitglied des Siedlervereins aus der Erzwäsche in Halsbrücke den Vormittag mit weiteren Hintergrundinformationen aus der Region, wozu die Zeit des letztjährigen Wandertages gefehlt hatte. So konnte dann gut gestärkt das Schießen am Nachmittag gegen 14 Uhr weiter gehen. Letztendlich sollte ja ein neuer Schützenkönig gefunden werden. Die neuen Mitglieder verdienten sich somit die ersten Federn und probierten sich mit der Armbrust aus, holten sich Tipps bei den erfahrenen Schützen und versuchten diese umzusetzen. Es gelang ihnen sehr gut bis es dann in die heiße Phase ging. Im ersten Moment konnte man nicht gleich feststellen, wer sich als Schützenköniganwärter herauskristallisiert, aber nach einigen Schüssen war es dann recht klar. Es sollte mal in der Familie bleiben und zwar in der Familie Heyne. Nach vielen Jahren schoss unser Hauptmann mit, welcher als Anwärter seine beiden Söhne Stefan und René mit antreten sah. Auch hier gab es ein sehr faires schießen und gute Treffer. So platzierte René Heyne einen Schuss, welcher den Vogel fast sein letztes gab…. aber es war nicht genug und er blieb noch an den Masten. Leider fand der zweite Schuss nicht sein Ziel, sodass dann sein Bruder die Chance witterte. Diese nutzte er auch und ließ den Vogel nach unten stürzen mit dem Ergebnis: Stefan Heyne aus, Reinsberg ist der neue Schützenkönig und das Schützenfest kann auch im nächsten Jahr weitergetragen werden.

 

Wir möchten nicht versäumen, uns bei allen Helfern, Sponsoren und Unterstützern in den Vorbereitungen zu bedanken. Ein besonderer Dank geht an die Freiwillige Feuerwehr Reinsberg, die Gemeinde Reinsberg und an den Gastronom Steffen Müller.